Veränderung und Lernen über Erfahrung

„Man kann ein Problem nicht mit den gleichen Denkstrukturen lösen,

die zu seiner Entstehung beigetragen haben.“

(Albert Einstein)

Neuere Erkenntnisse der Hirnforschung (Neuroplastizität) zeigen, dass Veränderung und Lernen über gemachte Erfahrungen geschieht. In Abhängigkeit dieser Erfahrungen entstehen immer neue synaptische Verbindungen und Netzwerke unterschiedlicher Stärke und Ausprägungen. Und das lebenslang! Das heißt, es gibt immer Veränderungsmöglichkeiten.
Wir machen im Laufe des Lebens unterschiedliche Erfahrungen, die unsere persönliche Entfaltung fördern oder hemmen können, es bilden sich also „Problem-“ und „Lösungsnetzwerke“ und das ist sehr individuell. Ähnliche Erfahrungen, egal, ob gefühlt positiv oder negativ, haben bei unterschiedlichen Menschen ganz verschiedene Auswirkungen. Was dem einen Kraft gibt, kann einen anderen schwächen. Die Zusammenhänge unserer Lebensumwelten sind viel zu komplex, um einfache kausale Schlüsse zu ziehen, daher distanziere ich mich sehr von einfachen Ursache-Wirkungs-Theorien für die Entstehung von „Entfaltungsblockaden“ oder auch manifesten psychischen Problemen. Aus diesem Grund halte ich es auch für wenig sinnvoll, sich zu sehr einer inhaltlichen Problemanalyse zu widmen, daher ist mein Ansatz lösungsorientiert.
Dabei bedeutet Lösungsorientierung keinesfalls die Leugnung oder „Verdrängung“ von Problemen und deren Ursprung und Hintergründen. Insbesondere im therapeutischen Bereich ist ein akzeptierendes Problembewusstsein aus unterschiedlichen Gründen hilfreich und wichtig. Eine zeitaufwendige, intensive Problemanalyse jedoch bewirkt meines Erachtens und meiner Erfahrung nach kaum Veränderung, und birgt darüber hinaus die Gefahr, durch ein defizitäres Erleben seine „Problemnetzwerke zu füttern“.
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