Selbstbeziehung – Selbstakzeptanz –  das „bedingungslose Kompetenzmodell“

„Menschen sind grundsätzlich gut. Damit sie sich mit ihrem eigenen Selbstwert

verbinden können, brauchen sie Zugang zu ihrem inneren Selbst, zu ihren inneren Schätzen.“

(Virginia Satir)

Meine wichtigste Grundeinstellung ist, das alles, was wir tun, positiv motiviert ist. Es dient der Selbsterhaltung. Ich bin davon überzeugt, dass der Mensch kein destruktives Wesen ist. Das bedeutet nicht, dass die Auswirkungen unseres Handelns nicht schädigend sein können.  Trotzdem: auch in den Auswirkungen Destruktives ist m.E. „konstruktiv gemeint“. Ich nenne das mein „bedingungsloses Kompetenzmodell“.

Auch Symptome verstehe ich als „Botschafter von Bedürfnissen“. Mir ist klar, dass dies für Betroffene oft schwer nachzuvollziehen ist, und schlimmstenfalls zynisch erscheint. Dem ist nicht so. Daher möchte ich es, am besten an einem Beispiel, näher erläutern.

Zuvor aber noch der zweite Aspekt: die Selbstakzeptanz. Auch da bin ich radikal und behaupte, dass bedingungslose Selbstakzeptanz die günstigste Voraussetzung für jegliche Veränderung ist. Die Zunahme unserer Selbstakzeptanz erst schafft Motivation, Veränderungsmöglichkeiten und ermöglicht den guten Umgang mit Ambivalenzen. Skeptiker werden einwerfen, dass doch z.B. eine Akzeptanz „schlechter Angewohnheiten“ geradezu diese fördert, aber dem ist nicht so.

Dazu ist es wichtig, den Begriff der Selbstakzeptanz genauer zu definieren. Das Selbst meint dabei die Gesamtheit unserer verschiedenen Seiten. Man kann unter Seiten kurz gesagt unsere unterschiedlichen Erlebensarten und Einstellungen dem gleichen Sachverhalt gegenüber verstehen. Beispiel: eine unangenehme aber notwendige Tätigkeit. Da könnte z.B. die pflichtbewusste Seite mit der genussfähigen Seite in Konflikt kommen.

Mit Selbstakzeptanz ist hier gemeint, diese verschiedenen Seiten in sich wertzuschätzen, zu verstehen und zu akzeptieren. Und dafür ist der erste Aspekt, das „bedingungslose Kompetenzmodell“, eine sehr erleichternde Voraussetzung.

Nun zu diesem Beispiel. Eine unangenehme aber notwendige Erledigung steht an. Welche inneren Vorgänge gibt es bei Akzeptanz und Nicht-Akzeptanz? Ich stelle beides jetzt mal an den extremen Polen dar, um es zu verdeutlichen. Im „richtigen Leben“ ist es meist irgend etwas dazwischen.